Therapiehund

Hunde können Freude vermitteln, sind vorurteilsfrei und animieren zu Aktivität - somit tolle Therapeuten. Doch das Gebiet "Therapiehund" wird oft fälschlich beschrieben.

 

Zunächst gilt es zu unterscheiden was wirklich ein Therapiehund ist.

 

Letzendlich darf sich eigentlich nur ein Mensch-Hund-Team so nennen, bei dem der Hundehalter über eine pädagogisch-/therapeutische Ausbildung verfügt (z.B. Therapeuten, Sozialpädagogen, Logopäden, Psychologen) und einen speziell trainierten Hund hierbei therapeutisch einsetzt. Die Einsätze sind zielgerichtete und fachlich ausgearbeitete Einheiten.

 

Beispiel: Ein Logopäde nutzt den Hund als Motivator in der Sprachtherapie. Das Kind darf dem Hund Befehle erteilen (z.B. "bring den Ball") und so die Aussprache trainieren. Der Therapiehund darf jedoch nur bei guter Sprachführung agieren. Hierfür muss er durch gutes Training "doppelt abgesichert" sein d.h. neben einem normal erkennbaren Befehl gibt es ein, für Außenstehende, unsichtbares Signal (z.B. leichtes Fußtippen), auf das der Hund erst wirklich reagiert und aktiv wird. Erst wenn dem Logopäden die Aussprache deutlich genug ist, gibt er dem Hund damit "heimlich" den Befehl zu agieren.

 

Ein solches Therapiehunde-Team unterscheidet sich deutlich durch die Qualifikation und den fachlich orientierten Einsatz, bei dem individuell festgelegte Förderziele-/maßnahmen zugrunde liegen.

Solche Einheiten sind für einen Therapiehund sehr anstrengend und sind auf ca. 1-3 x täglich je 20-30 Minuten beschränkt. Vorher und nacher wird der Hund durch ausreichende Bewegung und Ruhephasen entlastet.

 

 

In Deutschland gibt es keinen einheitlichen Standard und keine stattliche Anerkennung für eine Therapiehundeausbildung d.h. somit kann jeder einen Therapiehundekurs anbieten - egal mit welchen Trainingsinhalten, ob ein Wochenendseminar oder eine mehrjährige Schulung! Die Kosten schwanken somit zwischen 100€ oder 3000€. Wichtig für eine tiergestützte Therapie ist eine sehr gute Beziehung zwischen Hund und Halter, ein belastbarer, ausgeglichener und für den spezifischen Einsatz trainierter 2- ca. 8 jähriger Vierbeiner.

 

Andere Bereiche sind Blindenhunde, Signalhunde und Assistenzhunde. Diese Hunde sind eigens für eine spezielle Aufgabe ausgebildet, um "ihrem" behinderten oder kranken Menschen ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen.

 

Hundehalter, welche in ihrer Freizeit sich ehrenamtlich betätigen und z.B. mit ihrem Tier in ein Altenheim gehen, sind Besuchs- und nicht Therapiehunde. Diese Besuchshunde-Teams bringen natürlich viel Spaß und können die Bewohner fördern, es fehlt aber die pädagogisch/therapeutische Fachausbildung. Ohne dieses tolle Engagement der ehrenamtlich tätigen Hundehalter, würde vielen Menschen große Freude, Zuwendung und Aktivierung entgehen.

 

Zusätzlich hat sich in den letzten Jahren ein Trend zum "Klassen- oder Schulhund" entwickelt, da die Anwesendheit eines Hundes sich sehr positiv auf das Verhalten der Schüler auswirkt. Hierbei nehmen oft Lehrer ihren Hund mit zur Arbeit. Bei einem Klassenhund geht es somit nicht um individuell geplante therapeutische Einheiten.

 

Viele Arbeitgeber oder Träger von sozialen Einrichtungen möchten die Vorteile eines Hundes am Arbeitsplatz nutzen und bieten eigens gestaltete Trainings und Fortbildungen für Angestellte mit Hund an.

 

Bei allen Bereichen ist darauf zu beachten, dass eine solche Aufgabe für einen Hund sehr anstrengend sein kann und teilweise natürliche Verhaltensweisen völlig unterdrückt werden müssen!

Zuhause gesucht!

  

 

Deutscher Tierschutzbund
ETN

Tausche Stachelhalsband gegen Training